100. Mahnwache in Leer

Veröffentlicht am 25.01.2024 in Service

Ansprache des Bürgermeisters von Leer Claus-Peter Horst:

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Ende des letzten Jahres ließ Putin 

im Rahmen eines Manövers 

russische Truppen in die Nähe der Grenze zur Ukraine verlegen. 

Das Manöver sollte offiziell am 20. Februar enden. 

Wir alle haben uns zu der Zeit sicherlich nicht vorstellen können, 

was wir heute wissen 

und mit immer neuen Bildern aus den Nachrichten erfahren. 

Am 24 Februar begann der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. 

Der größte militärische Konflikt auf dem europäischen Kontinent 

seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs „

Liebe Leeranerinnen und Leeraner, 

liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 100sten Mahnwache zum Krieg in der Ukraine.

Das waren die Sätze meiner ersten öffentlichen Rede als Bürgermeister von Leer, am 12. März 2022.

Das hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Ich hätte gerne eine ganz andere Rede gehalten. 

Aber es wurde eine Rede zum Krieg in Europa!

Damals herrschte der Krieg schon 17 Tage!

Inzwischen sind es genau 697 Tage.

Am Tag vorher haben damals ca. 4000 Schülerinnen und Schüler eine Menschkette um den Hafen gebildet.

Der Hafen steht für unsere Verbindung zu Welt. 

Diesen haben die Schülerinnen umschlossen und damit ein klares Bild an die Welt gesendet. 

Wir halten zusammen, zeigen Solidarität und fordern Frieden.

Inzwischen ist es ruhig um die Schüler geworden 

Und darüber mache ich mir große Sorgen. 

Was erfahren unsere Kinder? 

Werden Bilder von zerstörten Häusern, Berichte über Folterungen und Tod zur Gewohnheit? 

Inzwischen sind der Terror und der Krieg im Nahen Osten dazugekommen. 

Und als Gesellschaft erfahren wir, 

dass es wieder perfiden Ziele von Deportationsphantasien gibt. 

Die heißen jetzt Remigration.

Wie es ist, während all der gesellschaftlichen Krisen und Kriege aufzuwachsen? 

Jugendliche beschreiben es mit drei Worten: "frustrierend, deprimierend und hilflos".

Die wichtigste Frage für mich bleibt: 

Wie wird das Verhältnis von unseren Kindern zukünftig zum Krieg sein? 

Er darf nicht zur Gewohnheit werden.

Denn noch immer müssen die Menschen in der Ukraine in Kellern und U-Bahn-Schächten Schutz vor Raketen und Bomben suchen. 

Es brennen Wohnhäuser, Fabriken, Schulen und Kindergärten. 

Auch Kraftwerke und Versorgungseinrichtungen wurden und werden zielgenau zerstört.

Es werden nicht nur Soldatinnen und Soldaten, sondern auch Kinder, Frauen, und Alte bewusst verletzt und getötet.

Jeden Tag erreichen uns weiterhin neue unfassbare Nachrichten über Zerstörung und Leid. 

Die ukrainischen Truppen sind in einer schwierigen Lage. Russland hat mehr Waffen und Soldaten.

Und Russland denkt nicht an morgen oder übermorgen, sondern an die nächsten Jahre.

Längst sind wir in Deutschland zur Kriegspartei geworden. 

Denn wir führen aktive Diskussionen darüber, welche Waffen wir als nächstes liefern. 

Welche Waffen sind jeweils die Besten? 

Wie effektiv müssen die Waffen sein?

Dabei wissen wir nicht, wie es weitergeht. 

Wie verhält sich in Zukunft Amerika? 

Welche Kriegsrolle bekommt Europa?

Die Mahnwache trifft sich heute zum 100 mal

Ich bin als Bürgermeister dieser Stadt Leer 

stolz, dass Sie über die gesamte Zeit 

Haltung gezeigt haben

und auch heute, so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder dabei sind. 

Ich bin froh, dass ich heute einige Worte zu Ihnen sprechen darf.

Wir dürfen nicht abstumpfen. Die Kriegsbilder dürfen für uns alle nicht zur Normalität werden. 

Wir müssen uns vorstellen, als wären es unsere Söhne, die gerade an der Front wären.

Besonders gut finde ich, dass auch viele Geflüchtete, denen wir in Leer gerne ein Zuhause gegeben haben und derzeit geben, regelmäßig hier mit dabei sind.

Das ist sehr wichtig, für uns Alle, auch, um den Konflikt zu verstehen.

Ich weiß, dass sich auch Freundschaften unter den Teilnehmern entwickelt haben.

Ich habe damals gesagt: 

„Was für ein Gefühl muss es sein, die Haustür abzuschließen, sein geliebtes zu Hause 

-verbunden mit so vielen Erinnerungen 

- mit so viel Schutzgefühl  

- und mit so viel Persönlichem 

zurückzulassen, 

ohne zu wissen, ob man zurückkommen kann 

und ohne zu wissen, ob das zu Hause dann noch existiert.“

Jetzt wissen wir leider, dass sehr, sehr viele Ihre Haus- oder Wohnungstür nie wieder aufschließen werden. 

Ich wehre mich immer noch dagegen, dass wir den Krieg akzeptieren.

Vor ein paar Tagen bin ich in einem Radiointerview gefragt worden, 

welche Schlagzeile ich mir für die Stadt Leer im Jahr 2024 wünschen würde.

Ich habe geantwortet, es gebe für mich nur eine Schlagzeile:
„Die Friedens-Mahnwache auf dem Denkmalsplatz trifft sich nicht mehr, weil der Krieg vorbei ist“.

Vielen Dank, dass Sie mir zugehört haben.

 

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