Der zweite Weltkrieg was schon fast zu ende, als hier im Westerhammrich fünf niederländische Widerstandskämpfer ihr eigenes Grab schaufeln mussten, um dann ermordet und verscharrt zu werden.
In einer Stadt wie Leer, in der das nationalsozialistische Gedankengut Fuß gefasst hatte, die jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen und Mitbürger zusammengetrieben, abtransportiert und vernichtet wurden. In der Denunziation, Verrat, Hass und Angst das Bild prägten. Hier war es möglich, dass von einem selbsternannten „Hauptmann Herold“ :
Kornelis Fielstra
Johannes Kok
Carolus Magermans
Johannes Magermans
Johannes Verbiest
erschossen wurden. Recht wurde so gesprochen, wie man es brauchte. Es gab kein Entkommen vor diesem mörderischen Regime. Es waren auch nicht die „Anderen“, es waren die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leer, die dies geschehen ließen. Und sie sind es auch heute, die Verantwortung tragen : gegen Rassismus, Gewalt, Hetze, gegen ein Miteinander, dass wieder Gefahr läuft, den Rechtsradikalen, den Leugnern, dem Hass gegen Juden, Flüchtlingen und Fremden den Weg zu bereiten. Nicht still und leise, sondern laut und offen!!
Wir sind heute hier, um das nicht zuzulassen, um mit den trauernden niederländischen Familien die Erinnerung, das Gedenken an ihre Großväter oder Väter wach zu halten. Fünf Menschen mussten vor 76 Jahren hier einen sinnlosen, grausamen Tod sterben. WIR sind heute die Bürgerinnen und Bürger von Leer. WIR dürfen nicht zulassen, dass sich Geschichte wiederholt. Frieden, Freiheit und Menschlichkeit sind mit die höchsten Güter, die es zu schützen gilt.
DAFÜR stehen WIR heute hier. DANKE!! Text Beate Stammwitz, Foto: E.Stammwitz