1.Frage : Wie kann die Zusammenarbeit zwischen der GEW und dem Ministerium verbessert werden?
Antwort zu 1:
Jede Gewerkschaft wünscht sich natürlich, dass der Arbeitgeber - und für den überwiegenden Teil unserer Kollegen und Kolleginnen ist dies das Kultusministerium- alle Forderungen von uns übernimmt. Uns wäre aber schon geholfen, wenn man die Warnunge, die wir in den letzten zehn Jahren ausgesprochen haben, ernster nehmen würde. So war z. B. der Mangel an Lehrkräften, den wir jetzt erleben, schon lange absehbar. Aus finanzpolitischen Gründen wollte man damals dem Trend nichts entgegensetzen. Die Quittung kommt heute.
Die GEW kann mit ihren Beschäftigten ein guter Seismograph für kluge politische Entscheidungen sein. Man muss nur einfach zuhören können und wollen
2.Frage : Was würde es bringen wenn die Bürokratie des
Kultusministeriums mal eine Woche Unterricht machen
müsste. Natürlich der Minister auch.
Antwort zu 2:
Das ist eine hübsche Idee. Tatsächlich zeigen vergleichbare Experimente, dass sich die Wahrnehmung dessen, was den LehrerInnenjob ausmacht, ändert, wenn man selbst einmal vor der Klasse stand. Die Journalistin Anja Reschke hat dies vor einigen Jahren getan, als sie für eine Reportage sieben Tage an einer Stadtteilschule in Hamburg unterrichtete.Danach waren ihr die Probleme von Lehrkräften und die Probleme des Bildungssystems nach eigenen Angaben deutlich klarer.
3.Frage: Welche konkreten Maßnahmen könnten sofort helfen die Unterrichtsversorgung zu verbessern?
Antwort zu 3:
So lange nicht genügend Lehrkräfte auf dem Markt verfügbar sind, wird man das Fehl nicht einfach so ausgleichen können. Auch die Idee, mit Hilfe von QuereinsteigerInnen die Unterrichtsversorgung zu verbessern, sorgt kaum für Entlastung, weil es auch hier kaum BewerberInnen gibt. Insofern wird man für einige Zeit mit dem Mangel leben müssen. Schwerwiegende Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden, kann man nun mal nicht einfach so kompensieren.
Vielen Dank Herr Störmer