Boykott der WM in Katar?

Veröffentlicht am 15.01.2022 in Bundespolitik

WELTMEISTERSCHAFT IN KATAR
Borussia Leer ruft zum WM-Boykott auf
Carmen Böhling


Die Spieler der deutschen Nationalmannschaft bilden den Schriftzug "Human Rights" (z. Dt.:
Menschenrechte) vor einem WM-Qualifikationsspiel gegen Island.
Der SV Borussia Leer ruft in den Sozialen Medien zum Boykott der
Weltmeisterschaft in Katar auf. Der Austragungsort steht für die Verletzung von
Menschenrechten in der Kritik. Die Sportredaktion hat nachgehakt.
OSTFRIESLAND Mit dem Slogan „Ein anderer Fußball ist möglich“ setzt sich der SV Borussia Leer gegen
Rassismus, Homophobie und Diskriminierung ein. Menschenrechte stehen bei dem Leeraner
Sportverein an oberster Stelle. Und genau für die Verletzung dieser Rechte steht das Land Katar, in dem
die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 stattfinden soll, in der Kritik. Aus diesem Grund rufen die Borussen
in den Sozialen Medien jetzt auch andere Amateurvereine zu einem WM-Boykott auf.
Warum will Borussia Leer die WM boykottieren?
„Es ist ein Punkt erreicht, an dem wir sagen: Bis hier hin und nicht weiter“, sagte Mario Rauch, 2.
Vorsitzender von Borussia Leer, im Gespräch mit dieser Zeitung. „Das in einem Land wie Katar, ohne
vorheriger Stadionkultur, das größte Turnier der Welt stattfinden soll, hat einen faden Beigeschmack
und kann keinen sportlichen Hintergrund haben.“ Die Borussen verfolgen die Entscheidungen des
Fußball-Weltverbandes FIFA und des europäischen Verbandes UEFA schon seit längerer Zeit kritisch
und sprechen sich gegen eine Teilnahme an der WM aus. „Dabei geht es vor allem um Menschenrechte,
für die wir uns einsetzen.“

Geht es nach den Borussen, sprechen 15 000 Gründe für einen Boykott der Weltmeisterschaft in Katar.
Laut ZDF-Informationen sind seit WM-Vergabe mindestens 15 000 Arbeitsmigranten ums Leben
gekommen. Die Englische Zeitung „The Guardian“ hatte bereits anfang des Jahres vermeldet, dass 6500
Migranten, die in Katar arbeiteten, ums Leben gekommen sind – durch Hitze, plötzlichen Herztod und
Überlastung. Ein Bericht von Amnesty International bestätigte jedoch weitaus höheren Zahlen: „15 021
Nicht-Katarer sind zwischen 2010 und 2019 gestorben“, heißt es darin.
„Viele Menschen sind für die Arbeit an den neu erbauten Stadien in Katar gestorben. Egal wie viele es
sind, jeder Tote ist einer zuviel. Es kann nicht sein, dass die Leute unter diesen unwürdigen
Bedingungen in einem solch reichen Land arbeiten müssen. Davor kann man die Augen nicht
verschließen“, sagte Rauch. Zudem gibt er noch eine weitere Thematik zu bedenken: „Sollte eine WM in
einem Land stattfinden, in dem Homosexualität unter Strafe steht? Da kann die Antwort nur nein sein.“
Was erhofft sich der Verein von einem Boykott?
Der SV Borussia Leer erhofft sich ein Umdenken seitens des Deutschen Fußballbundes (DFB). „Viele
Menschen haben uns angeschrieben und gesagt: Toll, dass ihr einen Boykott fordert, aber was bringt
das? Als ob euch der DFB hört“, sagte Rauch, der dennoch Hoffnungen hegt. „Wir, als kleiner
ostfriesischer Verein, können nur einen Denkanstoß geben. Wenn sich die Hälfte aller Vereine des DFB
dem Boykott anschließen würde, sprich 12 000 Vereine, dann könnte der DFB das nicht mehr
ignorieren. Der Verzicht des größten Fußballverbandes wäre ein drastisches Zeichen an die FIFA.
Darüber würden auch noch Jahre später mehr Menschen sprechen als über einen WM-Titel“, sagte
Rauch.
Sollte man Fußball und Politik nicht trennen?
Geht es nach den Borussen, ist eine Trennung von Politik und Fußball nicht möglich. „Viele Dinge, die
Menschen als politisch wahrnehmen sind gesellschaftliche Themen. Wir werden uns als Verein zwar nie
parteipolitisch äußern, haben aber eine gesellschaftliche Verantwortung“, sagte Rauch, dessen Verein
sich schon lange gegen Diskriminierung und Homophobie einsetzt.
Und was ist, wenn die WM doch in Katar
stattfindet?
„Wir ahnen, dass die WM stattfinden wird und der DFB von sich aus nicht auf eine Teilnahme
verzichtet. Dann braucht es aber ein deutliches Zeichen seitens des DFB, keine Alibi-Aktion, bei der man
sich einmalig ein Trikot überstreift um ein Statement zu setzen“, sagte Rauch. Welches Zeichen der DFB
setzen müsste, außer einen Teilnahmeverzicht, sei allerdings schwierig zu definieren – aber es muss
Wirkung zeigen. „Alles andere wäre eine Doppelmoral des DFB, gerade im Hinblick auf die ganzen
Kampagnen zum Thema Menschenrecht.“
Positiv hingegen äußert sich Rauch zur Reaktion des Norwegischen Fußballverbandes: „In Norwegen
entstanden zuletzt Diskussionen, in denen es darum ging, nicht an der WM teilzunehmen. Das ist der
einzige Verband, der darüber überhaupt diskutiert hat. Diese Ernsthaftigkeit in der Auseinandersetzung
habe ich beim DFB noch nicht gesehen.“
Mario Rauch (links) posierte gemeinsam mit Musiker Thees Uhlmann, der das Engagement der
Borussen sehr schätzt, und Timo Bruns (stellv. Jugendobmann) für ein Foto.
Die Spieler der deutschen Nationalmannschaft bilden den Schriftzug "Human Rights" (z. Dt.:
Menschenrechte) vor einem WM-Qualifikationsspiel gegen Island.
Von ihrem Schriftzug auf dem Trikotrücken ist der Verein überzeugt: „Ein anderer Fußball ist
möglich!“

 

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