1. Frage:
Etwas mehr als 100 Tage bis du jetzt schon in Berlin. Hast du dich schon zurecht gefunden mit allem was da so anliegt?
Die 100 Tage sind wie im Flug vergangen. Es ist gerade in der ersten Zeit natürlich sehr spannend, weil ich erst im Übergangsbüro gewesen bin und seit kurzer Zeit mein eigenes Büro im Paul-Löbe-Haus bezogen habe. Dann müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht werden, sowohl im Berlin als auch im Wahlkreisbüro. Das habe ich schnell geschafft und alle Büros sind arbeitsfähig, in Berlin, in Leer und in Meppen.
In der ersten Zeit sind es viele Eindrücke, die verarbeitet werden müssen, aber nach und nach findet man sich zurecht (ich verlaufe mich auch nicht mehr).
Ich arbeite im Verkehrsausschuss, bin dort Berichterstatterin für den ländlichen Raum und für den Bereich Luftverkehr (Luftverkehrskonzept, Flugsicherung, Flughäfen, zivile Drohnen) und bin stellvertretend im Gesundheitsausschuss.
Mittlerweile habe ich meine erste Rede im Deutschen Bundestag gehalten und habe jetzt das Gefühl, so richtig angekommen zu sein.
Meinen ersten Einsatz als Schriftführerin habe ich ebenfalls gehabt, das ist noch mal ein ganz anderer Blick auf das Plenum. Man sitzt ganz vorne neben der Präsidentin oder dem Präsidenten, sieht die organisatorische Abläufe und unterstützt bei der Sitzungsleitung.
Es gab viele tolle Momente: die Wahl von Olaf Scholz zum Bundeskanzler, Bärbel Bas wurde zur Bundestagspräsidentin gewählt und Frank- Walter Steinmeier zum Bundespräsidenten.
2. Frage:
Die Zeiten sind ja nicht rosig, fühlen sich die Abgeordneten noch mehr unter Druck, als wenn sie es mit der Corona-Krise nicht schon wären?
Natürlich hat die Corona-Krise unsere Arbeit vom ersten Tag mit geprägt. Alle Veranstaltungen und Sitzungen finden selbstverständlich unter den geltenden Corona-Bestimmungen statt. Dann erhalte ich eine Flut von Mails zum Thema Impfen/Impfpflicht, die nicht immer sehr sachlich sind.
Aber der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine überlagert natürlich momentan alles. Es sind viele Sanktionen gegen Russland und viele Hilfe für die Ukraine auf den Weg gebracht worden. Die Situation der Flüchtlinge bekomme ich hier in Berlin hautnah mit, gerade am Hauptbahnhof und auch bei uns im Wahlkreis kommen die hilfesuchenden Menschen an und die Hilfe muss organisiert werden.
3.Frage:
Welche Möglichkeiten hast du um etwas für unsere Region anzuschieben?
Ich habe in meiner Ausschussarbeit die Möglichkeit Themen einzubringen und als Berichterstatterin kann ich Schwerpunkte setzen. Natürlich kann ich auch in der Fraktion diese Themen einbringen, mit den anderen Ausschüssen sprechen und nicht zuletzt direkt mit den Ministerien. Es geht vor allem darum, Kontakte herzustellen, die richtigen Gesprächspartner zu finden und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Wie wäre es wenn du monatlich einen Bericht aus Berlin uns zukommen lassen könntest? So könnten wir über unsere Homepage reichlich Mitglieder und Leser informieren. Du kannst uns auch sonst welche Infos zukommen lassen, Bürgersprechstunde usw.
Es ist geplant, dass wir einen Newsletter erstellen, der in regelmäßigen Abständen rauskommt und es wird auch Bürgersprechstunden geben. Die Infos bekommt ihr natürlich!