Es ist eine schwere Zeit, weltweit, aber wir werden sie meistern. Wir beachten die Hygieneanweisungen, wir bleiben zuhause, wir halten Abstand. Aber wenn ich das nicht kann, weil ich in einem hoffnungsvoll überfüllten Flüchtlingslager leben muss, weil es mir an allem fehlt, weil ich mich nicht einmal 1,50m für mich habe, dann bin ich zum Sterben verurteilt, wenn das Corinavirus auch in mein Lager kommt. Ich bin alt, ich bin krank, ich hätte keine Chance. Aber da sind die Kinder, traumatisiert, aber voller Hoffnung auf ein besseres, ein schöneres Leben. 1500 Kinder sollen in die EU aufgenommen werden, das sind noch nicht mal 50 in Deutschland!! Für ihre Familien besteht bisher keine Hoffnung, ein freies Land zu erreichen. Was ist das für eine Gesellschaft in der wir leben, was für ein Europa? Wir sorgen uns um uns, zurecht, aber so zu tun, als sähen wir die Menschen, die Kinder in ihrem unermesslichen Leid nicht, macht mich traurig. Zu dieser Gesellschaft möchte ich nicht dazu gehören - und gehöre es doch!!
Wir werden viele Menschen betrauern, wir werden viele Menschen ohne Arbeit sehen, zerstörte Existenzen, zerrüttete Familien, es wird nichts mehr so sein wie vor der Corona-Pandemie. Ich sehe aber die große Chance, dass Humanität und Globalität sich annähern, Menschen sich einander zuwenden und die Instrumente wiederfinden, die die Klimakatastrophe, die Ausbeutung, die Gier nach Macht und Geld beenden.
Fangen wir bei den Kindern im Flüchtlingslager in Griechenland an, sie brauchen jetzt unsere Hilfe!!
Beate Stammwitz