Seit 1994 wird alljährlich am 3. Mai der „Internationale Tag der Pressefreiheit“ begangen, doch ein Feiertag ist es in all den Jahren nicht gewesen!
Nicht nur in der Türkei wird die Pressefreiheit in diesen Tagen und Wochen massiv missachtet. Weltweit sind Verlagshäuser, Redaktionen und Journalisten in ihren Rechten bedroht. Sie werden an ihrer Arbeit be- und gehindert, sie werden inhaftiert, sie werden gefoltert und in etlichen Fällen sogar ermordet. Allein in der Türkei wurden laut „Reporter ohne Grenzen“ nach dem Putschversuch im Juli 2016 weit über 150 Journalisten verhaftet, rund 150 Medien geschlossen und mehr als 700 Presseausweise annulliert. Kritische Journalisten stehen unter Generalverdacht, und die wenigen noch verbliebenen unabhängigen Medien arbeiten in ständiger Angst. Wiederholt wurde ausländischen Journalisten die Akkreditierung verweigert oder die Einreise verwehrt. Damit gehört die Türkei zu den Ländern mit den meisten inhaftierten Journalisten weltweit.
Und daher geht es nicht nur um den deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yüzel, der seit Wochen als „Agent“ und „Spion“ inhaftiert ist, ohne dass ihm offiziell eine Anklageschrift zugestellt wurde.
Es geht auch um Medienschaffende wie Ahmet Altan, Kadri Gürsel, Asli Erdogan, Ahmet Sik und all die anderen inhaftierten Schriftsteller und Journalisten. Die von der Leeraner Amnesty Gruppe betreute Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi aus dem Iran mit ihren gewaltfreien Aktionen gehört dazu. Für ihre bedingungslose Freilassung setzt sich die Gruppe ein und wird es solange tun, bis sie ihrer Arbeit wieder uneingeschränkt nachgehen kann.