Reinhold Robbe zum Holocaust Gedenktag

Veröffentlicht am 27.01.2020 in Presse

 

 

Im Großen und Ganzen mag die deutsche Aufarbeitung der Shoah beflissen und beharrlich erscheinen – zumindest einmal was Museen und Denkmäler, die regelmäßigen Würdigungen und Gedenkstunden angeht. Aber die Aufarbeitung begann unfassbar spät, verlief mühsam und musste viel Unwillen und Widerstand überwinden. Und auf eine wichtige Frage lassen all die Veranstaltungen und Grußworte leider keinen Rückschluss zu: Wieviel Interesse ist in der Bevölkerung wirklich vorhanden, wieviel Empathie empfindet der oder die Einzelne für die Opfer des Genozids?

Nach dem Ende der Hitler-Diktatur sollten zwei Jahrzehnte vergehen, bis die von der Adenauer-Ära beförderte Verdrängung und Verleugnung der deutschen Schuld ein Ende fand. Allein dem mutigen Widerstand des Staatsanwalts und Frankfurter Juden Fritz Bauer haben wir es zu verdanken, dass einige wenige Nazi-Schergen in den Auschwitz-Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurden. Aber erst heute wissen wir, wie die alten NSDAP-Seilschaften in der jungen Bonner Republik dafür sorgten, dass die meisten Taten ungesühnt und die Täter unbehelligt blieben.

Bild von Facebook.........................................................................

Auch in Ostfriesland erinnerte man sich erst spät an den von der Gestapo verfolgten und misshandelten Reichstagsabgeordneten Hermann Tempel aus Ditzum. Keinerlei Probleme mit seiner Nazi-Vergangenheit empfand hier der langjährige christdemokratische Bundestagsabgeordnete und langjährige Rheiderländer Landrat Hermann Conring, der dann schließlich wegen seiner Rolle bei der Judenverfolgung das ihm verliehene Bundesverdienstkreuz zurückgeben musste.

Jahrzehnte nach der grundstürzenden Rede Richard von Weizsäckers 1985, die den 8. Mai 1945 als den „Tag der Befreiung vom menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“ im kollektiven Gedächtnis der Deutschen zu verankern wusste, öffnen heute die Ministerien, Verbände und Konzerne ihre Archive und bekennen sich zur Mitschuld an den Verbrechen des Nazi-Regimes. Dieser Vorgang allerdings, machen wir uns bitte nichts vor, erfolgt nicht immer freiwillig oder mit großem Engagement. Auch hier sind es oft kämpferische Einzelpersonen und Initiativen, welche den Beharrungskräften Substantielles entgegensetzen.  

75 Jahre nach der Befreiung kann die Frage, ob wir Deutsche aus unserer Geschichte wirklich gelernt haben, leider nicht eindeutig beantwortet werden. Der Antisemitismus in Deutschland liegt seit vielen Jahren konstant bei etwa zwanzig Prozent. Was jedoch zugenommen hat, sind antisemitische Straftaten von Rechtsradikalen in Form von anonymen Beleidigungen, Drohungen und Mordanschlägen, wie zuletzt in Halle mit zwei Todesopfern. Dem Bundespräsidenten ist beizupflichten, wenn er letzte Woche bei einer Gedenkfeier in Jerusalem eindringlich warnte vor der Rückkehr der „bösen Geister“, die sich in neuem Gewand zeigten. Ich bezweifle, dass die dumpfen Populisten, Extremisten und konkret so mancher Rechtsradikale – in Ostfriesland oder anderswo – sich von diesen Worten angesprochen fühlen. Sie haben eine andere Agenda als den Zusammenhalt unserer Gemeinschaft, die auf zutiefst humanen Werten gründet. Aber diese erweist sich immer wieder, das will ich betonen, als beeindruckend kraftvoll und widerstandsfähig.

Reinhold Robbe
Wehrbeauftragter a. D.
Honorarkonsul der Republik Ruanda 
 
Danke Reinhold, dass wir Dein Statement aus der OZ auf unserer Hompage verwenden dürfen
 

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