Zeremonie

Veröffentlicht am 27.01.2022 in Kommunalpolitik

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In einer würdevollen Zeremonie, gedachten die SPD OVs der Stadt Leer dem Holocaust Gedenktag. Am Denmal in der Mühlenstrasse wurde ein Gesteck niedergelegt. Florian Stoye las die Rede von Beate Stammwitz vor die leider verhindert war. Die Rede könnt ihr bei uns nachlesen.  Eigener und Bericht Fotos H.Burghardt

Sehr geehrte Damen und Herren!

Es war kein Wachtraum, ein lebender Toter stand mir gegenüber. Hinter ihm waren im nebligen Dunkel Dutzende anderer Schattenwesen zu erahnen, lebende Skelette. Die Luft roch unerträglich nach Exkrementen und verbranntem Fleisch. Ich bekam Angst, mich anzustecken, und war versucht wegzulaufen. Und ich hatte keine Ahnung, wo ich war. Ein Kamerad sagte mir, wir seien in Auschwitz. Es war uns klar, dass etwas Schreckliches über diesem Ort lag: Wir fragten uns, wozu all die Baracken, die Schornsteine und die Räume mit den Duschen gedient hatten, die einen seltsamen Geruch verströmten. Ich dachte an ein paar Tausend Tote – nicht an Zyklon B und das Ende der Menschlichkeit.“

Diese Worte stammen von Jakow Wintschenko, einem Soldaten der Roten Armee, die das Vernichtungslager Auschwitz am 27. Januar 1945 befreite. Auschwitz: das Ende der Menschlichkeit.
 

Für den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wurde der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz ausgewählt, der 27. Januar 1945. Es war ein Samstag.

Innehalten, denn die Rückkehr rechten Gedankenguts und völkischer Phrasen mitten in den deutschen Bundestag darf hier natürlich nicht unkommentiert bleiben, darf nicht mit einem bloßen Kopfschütteln und einem „Naja, die werden sich schon von selbst erledigen“ abgetan werden. Daran erinnert uns der heutige Tag. Auch dafür ist dieser Tag wichtig.

Was kann in letzter Konsequenz geschehen, wenn wir den moralischen Kern unserer Gesellschaft, „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, preisgeben? Was bedeutet die Preisgabe? Was ist bereits geschehen? Erinnern wir uns?

Es ist unsere Aufgabe, die Erinnerung wachzuhalten, auch wenn sie wehtut. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich Auschwitz – und ich spreche hier von Auschwitz stellvertretend für die unzählbaren und unaussprechlichen Gräueltaten der Nationalsozialisten – wiederholt.

Als Deutsche/-r spüre ich eine besondere Verantwortung. Denn was in Auschwitz geschah, geschah im Namen des deutschen Volkes. In unserem Namen, auch im Namen meiner Vorfahren. Heute fühle ich mich verantwortlich, dass niemals vergessen wird – ich es als meine oberste Pflicht, nicht schweigend daneben zu stehen, sondern aktiv zu fordern: Niemals wieder!Der Psychologe Viktor E. Frankl verlor Ehefrau, Mutter, Vater und Bruder in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten und überlebte, selbst nacheinander in vier unterschiedlichen Konzentrationslagern, auch in Auschwitz, interniert – als Einziger den Horror des Regimes.

Für ihn bestand letztendlich „die letzte der menschlichen Freiheiten“ schlicht in der „Wahl der Einstellung zu den Dingen“. Wir haben die Wahl, wie wir allen Dingen des Lebens gegenüber eingestellt sind. Sagt einer, der mit absoluter und vollkommener Unfreiheit konfrontiert war. Diese Freiheit kann einem nicht genommen werden. „Die Spielregeln des Lebens verlangen von uns nicht, dass wir um jeden Preis siegen, wohl aber, dass wir den Kampf niemals aufgeben.“ Den Kampf niemals aufgeben. Niemals.

Darum erinnern wir heute und kämpfen bis heute gegen Antisemitismus, Faschismus, Verhetzung und Ausgrenzung. „Antisemitismus ist keine Meinung. Er ist eine Perversion. Eine Perversion, die tötet.“ Niemals aufgeben heißt niemals aufgeben – und immer kämpfen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, das ist doch das Mindeste, was wir als Lehre aus dem größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte, aus dem „Ende der Menschlichkeit“ ziehen können. Eine Deutsche, ein Deutscher kann nicht Demokrat sein und gleichzeitig eine antisemitische oder anderweitig geartete rassistische Einstellung haben. Im Gegenteil. Nimmt er sich als Demokrat ernst, muss er sich aktiv dafür einsetzen, dass sich unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger in unserem Land, das auch ihres ist, akzeptiert und sicher fühlen – unabhängig von Alter, Religion, Geschlecht, kulturellem Hintergrund, ethnischen Wurzeln oder sexueller Orientierung.

Wir können aus der Erde keinen Himmel machen, aber jeder von uns kann etwas tun, dass sie nicht zur Hölle wird.“ Diese Hoffnung, diese Mahnung stammt von Fritz Bauer, dem jüdischen Juristen, der vor den Nationalsozialisten fliehen musste, nach 1945 aus dem Exil zurückkehrte und als hessischer Generalstaatsanwalt den Auschwitz-Prozess vorbereitete. Für mich fasst er mit diesen einfachen Worten sehr präzise zusammen, worum es heute beim Gedenken an Auschwitz und den Holocaust geht. „Wir können aus der Erde keinen Himmel machen, aber jeder von uns kann etwas tun, dass sie nicht zur Hölle wird.“ Jede, jeder von uns.

Wir ehren die Toten. Und wir denken an die Überlebenden, die zwar dem Grauen entkommen sind, das Erlittene aber nie verwinden konnten, die tiefe Verletzungen davontrugen, von denen sie oft ihr Leben lang gezeichnet blieben.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich danke Ihnen, dass Sie heute gekommen sind, um der Menschen zu gedenken, die dem Rassenwahn, dem Verfolgungs- und Vernichtungswahn der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Und ich danke allen, die dazu beitragen, unserer Gedenkstunde einen würdigen Rahmen zu verleihen. Vielen Dank.

 

SPD Ortsverein-Heisfelde-Nüttermoor

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