Vor dreizig Jahren fiel die Mauer, das es das gab, ist heute fast nicht mehr zu glauben. Kurz nach demMauerbau am 13.August 1961, war ich mit der Gewrkschaftsjugend in Berlin. Eine sehr gedrückte und bedrückende Stimmung in der Stadt. Fast täglich tote Flüchtlinge an der Mauer. Heute ist Berlin eine laute, pulsierende, immer größer werdende Stadt. Jedes freie Grundstück wird bebaut, Baukräne bestimmen die Silhuoette der Stadt mit. Eine ganz andere Stimmung, Atmosphäre in der Stadt. Aufbruch auch dreizig Jahre nach dem Fall der Mauer. Den Bau und den Fall der Mauer mit erlebt zu haben, gehört mit zu dem Spannensten in meinem Leben. Das alles ohne einen Schuß, ohne russische Panzer, ich kann es immer noch nicht so richtig glauben. Und unsere Bürgerinen und Bürger aus den östlichen Bundesländern? Nach zwei Diktaturen, ohne richtig durch zu atmen in der Demokratie gelandet und das soll einfach gewesen sein? Wir alle haben uns über den Mauerfall und die Wiedervereinigung gefreut aber wir merken es auch alle, was sind dreizig Jahre? Es bleibt noch viel zu tun, Ärmel hochkrempeln und arbeiten, viel arbeiten um die letzten Reste der Mauer im Kopf abzureißen. Das traue ich uns allen zu.
''Das zusammen wächst, was zusammen gehört",
wie Willy Brandt, es so richtig auf den Punkt gebracht hat. Eigener Beitrag und Fotos: H.Burghardt