Eine Antwort auf den Bericht
"Bei allem Respekt" und die beiden Zitate
von Willy Brandt.
Lieber Genosse He.Bu.,
der Ausspruch von Willy Brandt,:"Der beste
Weg die Zukunft vorauszusagen ist, sie zu
gestalten" ist für mich kein Widerspruch
zum 2ten Zitat. Gemeint war sicher- zur
damaligen Zeit-eine Zukunftsgestaltung der
SPD als Regierungspartei und nicht als
Juniorpartner einer CDU geführten Regie-
rung. Genau dies sieht man z.Zt.wieder,
die SPD steht nach dem Ende der Son-
dierungen genau dort,wohin sie niemehr
wollte, an der Seite von CDU/CSU, die
den Gang der Dinge diktieren. Sollte die nicht eigent
lich lt. Andrea Nahles "Ab morgen in die Fresse
kriegen"?--Steht nun schon wieder ein falsches Ver-
sprechen an ? Nach Ende der Sondierungen wird von
führenden Sozialdemokraten die Hoffnung geschürt,
dass einige Punkte aus dem Sondierungspapier noch
nachverhandelt werden sollen. Doch haben SPD-Vor-
stand und Sondierungsteam mit großer Mehrheit
dem 28 seitigen Dokument voll zugestimmt. Der
darin vorgeschriebene Weg gilt und die Gegenseite
hat dies ebenfalls bestätigt. Nein, mehr ist für
die SPD von der CDU/CSU nicht zu bekommen,
jetzt kann nur noch die eigene Basis die Partei
retten und gegen die GroKo votieren. Dann sind die
Voraussetzungen geschaffen, dass sich die Partei
erneuert.
Das schlechte Wahlergebnis im September und der
Niedergang zahlreicher sozialdemokratischer
Schwesterparteien in Europa sollte doch Warnung
genug sein.
Sollte es wider Erwarten zu einer Neuauflage der
GroKo kommen, stärkt dies nur die Ränder und es
wird im Mitte-Links-Spektrum sicher zu einer
Parteineugründung kommen. Die ersten Anzeichen
dafür sind schon unüberhörbar und dies wäre, bei
allem Bedauern, dann das Ende der Sozialdemokratie
auch in Deutschland.
Vielleicht dann auch zu Recht ?
Horst Bohlen